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          Stromschlag für Jungstorch im Regnitzgrund (Nordbayern.de
          vom 26.07.2012)Storchenbetreuer
          ist auf die Stadtwerke wütend, in denen er die Schuldigen für den
          Tod vermutetERLANGEN
          - Erstmals seit zwei Jahren ist wieder ein Storch im Erlanger
          Wiesengrund an einem Stromschlag verendet
Genau
          vor zwei Jahren war eine zweijährige Störchin vom Horst auf dem Haus
          der Familie Greschat in Bruck in einen Freileitungsmast im Wiesengrund
          geflogen und verendet. Nun ist ein Jungstorch unbekannter Herkunft vom
          Erlanger „Storchenvater“ Michael Zimmermann tot unter einem
          Strommast gefunden worden.Der Storchenbetreuer der Erlanger Natur- und Umwelthilfe, der für
          seinen kompromisslosen und oft auch juristische Grenzen ignorierenden
          Einsatz für „seine“ Störche bekannt ist, tauchte samt
          Storchenkadaver in den Stadtwerken auf, wo er die Verursacher für den
          Storchentod vermutet.
 
 Vorstandsmitglied Wolfgang Geus, der zu einer lautstarken verbalen
          Auseinandersetzung hinzukam und nur knapp einer Attacke mit dem Storch
          als verlängertem Arm entging, wollte Zimmermann beruhigen, was aber
          nicht recht gelang. Erst als Polizei auftauchte und sowohl den Tod des
          Tieres, als auch die Umstände zu Protokoll nahm, zog der
          „Storchenvater“ weiter. Nach einem Zwischenstopp bei den Erlanger
          Nachrichten, wollte er noch das Umweltamt der Stadt aufsuchen.
 
          
           Auf
          Traverse gelandet?Zimmermann erklärt
          sich den Tod des Vogels so, dass dieser auf einer (geerdeten) Traverse
          eines Mastes landete und – seiner Größe bedingt – mit dem Kopf
          an die darüber führende Leitung stieß. Bei 20.000 Volt, die diese
          Mittelspannungsleitungen im Wiesengrund führen, war das Tier bei der
          Berührung sofort tot.
 Die Klage des Storchenbetreuers über die Erlanger Stadtwerke sind
          nach Geus’ Angaben allerdings wenig zweckdienlich. Die Erlanger
          Stadtwerke selbst haben keine Stromleitungen mehr im Wiesengrund:
          „Unsere Leitungen sind alle erdverkabelt“, so Geus. Er hält es
          aber nicht für ausgeschlossen, dass das Tier auf einem Mast der
          Regnitz-Stromversorgung den Tod fand – und an diesem Unternehmen
          sind die Stadtwerke nur zu einem Drittel beteiligt.
 Nach
          Geus’ Einschätzung sollten die 20-KV-Strommasten im Regnitzgrund
          eigentlich alle „storchensicher“ gemacht worden sein – er will
          sich jetzt aber erst einmal berichten lassen, was in der Zeit vor
          seinem Dienstbeginn in Erlangen (vor zehn Jahren) veranlasst worden
          ist.
 Das Problem mit den Strommasten, das zu Beginn der 90er Jahre des
          letzten Jahrhunderts noch einmal aufkam, war von Zimmermann immer
          wieder angesprochen worden. Nicht alle Vögel sind allerdings an
          Stromschlag gestorben: Einer Passantin war einmal ein toter Storch vor
          die Füße gefallen, der sich an einem Leiterseil der Freileitung im
          Flug den Hals gebrochen hatte. Auch die Autobahn war bereits zur tödlichen
          Falle für Störche geworden, wenn diese zu niedrig flogen und von
          Lastwagen mit hohen Aufbauten getroffen wurden. Als die
          Autobahnmeisterei vor zwei Jahren das Straßenbegleitgrün stutzen ließ,
          verschätzten sich die Störche in der notwendigen Flughöhe.
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